Melinda Kessler, wie finanziere ich meinen Traum vom Eigenheim?

Die Basis bei jedem Hauskauf besteht aus Eigenmitteln: Mindestens 20 Prozent des Verkehrswerts, dem von der Bank ermittelten Wert des Wunschobjekts, müssen selbst aufgebracht werden. «Harte Eigenmittel» machen die Hälfte davon aus. Dazu gehören Konto- und Sparguthaben, Wertschriftenvermögen, Guthaben aus der 3. Säule, Rückkaufswerte von Versicherungen, Erbvorbezüge oder Schenkungen. Die übrige Hälfte kann mit Geldern aus der Pensionskasse finanziert werden – solange die Immobilie selbst bewohnt wird. Maximal 80 Prozent des Verkehrswerts kann mit Fremdkapital, sprich Hypotheken, finanziert werden.


Was hat es mit den «laufenden Kosten» auf sich?

Die laufenden Kosten und ihr Verhältnis zu den eigenen finanziellen Mitteln bestimmen, ob eine Immobilie langfristig tragbar ist. Zu den laufenden Kosten zählen der Hypothekarzins, die Amortisation der zweiten Hypothek sowie die Neben- und Unterhaltskosten der eigenen vier Wände. Als Hypothekarzins wird nicht der effektive Zinssatz, sondern ein kalkulatorischer Zinssatz von 4.5 Prozent eingesetzt. So wird sichergestellt, dass die Immobilie auch bei steigenden Zinsen finanziell tragbar ist. Die Neben- und Unterhaltskosten wie Heizung, Strom, Wasser, Versicherung und Reparaturen werden jährlich mit 0.8 Prozent des Verkehrswerts kalkuliert. Damit der Traum vom Eigenheim Realität werden kann, sollte das Total aus Hypothekarzins, Amortisation sowie Neben- und Unterhaltskosten nicht mehr als in etwa 33 Prozent des Nettoeinkommens betragen.


Welche Rolle übernimmt die Bank bei der Realisierung des Traumobjekts?

Eine umfassende finanzielle Beratung ist die Basis für langfristig tragbare Entscheidungen. Unabhängig davon, ob gebaut oder ein bestehendes Objekt gekauft wird: Empfehlenswert ist es, die Bankberaterin oder den Bankberater frühzeitig ins Boot zu holen und den eigenen finanziellen Rahmen bestmöglich abzustecken. Zudem können sie wertvolle Hilfe leisten, die oft komplexen Vertragswerke zu verstehen. In dieser Phase ist es wichtig, einen kompetenten und zuverlässigen Partner an der Seite zu haben, der die Prozesse und Risiken beim Hauskauf oder Hausbau kennt. Denn die Erarbeitung von Finanzierungsvarianten ist ebenso wichtig wie die Prüfung von Projektunterlagen und Kostenzusammenstellungen. Schliesslich ermöglichen Letztere nützliche Rückschlüsse auf die Plausibilität des Bauvorhabens. Was auch immer ansteht: Vom Know-how der Beraterin oder des Beraters sollte intensiv profitiert werden.

 

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Melinda Kessler ist Kundenberaterin Finanzierung Private Kunden bei der Schaffhauser Kantonalbank. Sie berät und begleitet Kundinnen und Kunden in allen Finanzierungsfragen.

Veröffentlicht am 10. Oktober 2022

 

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Melinda Kessler – Beraterin Finanzierungen Privatkunden bei der Schaffhauser Kantonalbank

Melinda Kessler, Kundenberaterin Finanzierung Private Kunden