Die Schaffhauser Kantonalbank weist für das Geschäftsjahr 2023 ein sehr erfreuliches Ergebnis aus. Der Jahresgewinn erhöht sich um 5.4 Prozent auf 58.3 Mio. Franken. Von den guten Zahlen profitiert auch der Kanton als Eigner: Er erhält 46.7 Mio. Franken (+2.4 Mio.). Ausgehend von ihrer starken Marktposition wird die Bank in den kommenden Jahren fokussiert ihre Strategie 2024 bis 2026 umsetzen.


Leitzinsentwicklung prägt Zinsengeschäft

Die Schaffhauser Kantonalbank schliesst das Geschäftsjahr mit einem sehr guten Resultat ab. Der erwirtschaftete Gewinn von 58.3 Mio. Franken wird getragen von einer positiven Entwicklung im Zinsengeschäft. Der hohe Anteil an Geldmarkthypotheken von 40 Prozent treibt die Dynamik auf der Zinsertragsseite. Zusätzlich gewonnenes Hypothekarvolumen in Höhe von 417.7 Mio. Franken verbessert die Ertragslage weiter. Kundinnen und Kunden profitieren ihrerseits von attraktiven Konditionen für Fest- und Termingelder. Mit 106.6 Mio. Franken liegt der Bruttozinserfolg deutlich über dem Vorjahr. Durch Festgelder, Kapitalmarktaufnahmen und gestiegene Zinsen auf Sparguthaben erhöht sich der Zinsaufwand um 37.3 Mio. Franken. Die Kundengelder können nahe der 6-Milliarden-Grenze gehalten werden.

Geschäftsbericht Medienkonferent 1
Florian Hotz, Bankpräsident (links) und Alain Schmid, CEO
Bild herunterladen


Solides Ergebnis in der Vermögensverwaltung und Anlageberatung

Für Anlagekundinnen und Anlagekunden war 2023 ein herausforderndes Jahr. Verschiedene Anlageklassen büssten immer wieder an Wert ein. Die Märkte schwankten zwischen verhaltenem Optimismus und starker Verunsicherung. Zinstragende Anlagen gewannen dank steigender Zinsen wieder an Attraktivität. Der Kommissionserfolg erhöht sich in der Folge um 1.5 Prozent auf 40.6 Mio. Franken. Kundinnen und Kunden schätzen die hauseigene Vermögensverwaltung und Anlageberatung. Dies sorgt für weitere Netto-Depotzuflüsse.

Starkes Handelsergebnis dank aktiver Devisen-Bewirtschaftung

Das Ergebnis des Handelsgeschäfts liegt 4.3 Mio. Franken über Vorjahr (+42.4%). Die deutlichen Zinsunterschiede und Wechselkursschwankungen zwischen EUR, USD und CHF führen zu dieser Ertragssteigerung. Höhere Bewertungen eigener Finanzanlagen lassen den Übrigen ordentlichen Erfolg auf 4.2 Mio. Franken (Vorjahr: 1.6 Mio.) ansteigen.

Erfolg im Kerngeschäft ermöglicht hohen Betriebsertrag

Durch den Erfolg im Zinsengeschäft erhöht sich der Betriebsertrag um 22.2 Prozent auf 169.1 Mio. Franken. Der hohe Anteil und das starke Wachstum der Geldmarkthypotheken (+13.0%) wirken als Haupttreiber. Auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das Handelsgeschäft und der Übrige ordentliche Erfolg tragen zur deutlichen Ertragssteigerung bei. Die Diversifikation der Bank mit drei Ertragspfeilern sorgt für die nötige Balance und garantiert auch in Zukunft stabile Ergebnisse.

Starker Geschäftserfolg trotz erhöhtem Geschäftsaufwand

Verstärkte Investitionen in Fachkräfte und Digitalisierung führen erwartungsgemäss zu einem deutlich höheren Geschäftsaufwand von 65.8 Mio. Franken (+8.5%). Der Personalaufwand steigt um 6.3 Prozent, gleichzeitig nimmt der Sachaufwand aufgrund von Investitionen in Informatik-Dienstleistungen um 16 Prozent zu. Nach höheren Abschreibungen (+27.2%) wegen reger Investitionstätigkeit resultiert ein Geschäftserfolg von 88.3 Mio. Franken (+18.2%) sowie ein tiefes Cost-Income-Ratio von 38.9 Prozent.

Hohe Ausschüttung an den Kanton

Die Transformation zur Kantonalbank der Zukunft macht auch vor dem Hauptsitz in Schaffhausen nicht halt. Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende sollen eine zeitgemässe, nachhaltige Bankinfrastruktur erhalten. Deshalb wird das in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts erbaute Gebäude in den nächsten Jahren erneuert. Für weiteres Kreditwachstum und den Umbau werden Reserven in Höhe von 30.0 Mio. Franken gebildet. Nach Reservezuweisungen und Rückstellungen beläuft sich der Jahresgewinn auf 58.3 Mio. Franken (+5.4 %). Der Kanton als Eigner erhält in der Folge total 46.7 Mio. Franken (+5.5%), was einer Ausschüttung von 539 Franken pro Einwohnerin und Einwohner entspricht.

Unsicherheiten und umfassende Investitionen lassen tiefere Gewinne erwarten

Ein in Aussicht stehendes moderates Wirtschaftswachstum stimmt vorsichtig optimistisch. Trotz der aktuell erhöhten geopolitischen Spannungen birgt die globale Entwicklung auch Chancen. Leitzinssenkungen sind wahrscheinlich. Im Kreditgeschäft ist trotz einzelner positiver Signale weiterhin eine sorgfältige Risikobewertung angezeigt. Mit der gegebenen Vorsicht will die Bank ein gezieltes Wachstum im Bereich Hypotheken und kommerzielle Kredite anstreben. Durch umfassende Investitionen in Personal, Prozesse, Digitalisierung und Bankinfrastruktur werden die Kosten weiter hoch bleiben. In Kombination mit einem kompetitiven Umfeld lässt dies tiefere Gewinne erwarten.

Strategie 2024 bis 2026: wichtige Weichenstellungen für die Zukunft

In den letzten Monaten haben Geschäftsleitung und Bankrat die Strategie für 2024 bis 2026 erarbeitet. Die Ambition: Mit 14 strategischen Initiativen will die Bank ihre starke Marktposition weiter ausbauen und gezielt neue Entwicklungen vorantreiben. Für 2024 steht unter anderem die Überarbeitung des Produkt- und Dienstleistungsangebots auf dem Programm. Ziel ist es, das Angebot für die Privatkundschaft deutlich zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten. Ab der zweiten Hälfte 2024 werden zudem digitale Eröffnungen von Kundenbeziehungen möglich sein. Auch das Angebot für Firmenkunden wird geschärft: Start-ups und KMU sollen künftig optimal von der Gründung über die Wachstumsphase bis hin zur Nachfolgelösung begleitet werden.

Alain Schmid Medienkonferenz 2024
 
Alain Schmid, CEO 

Bild herunterladen

 

Florian Hotz Medienkonferenz 2024
 
Florian Hotz, Bankpräsident 

Bild herunterladen

 

Alain Schmid Medienkonferenz 2024 2
 
Alain Schmid, CEO 

Bild herunterladen