• Wachstum im Kerngeschäft – Kundenausleihungen erstmals über 7 Milliarden, 4.5% mehr Vermögensverwaltungsmandate, prosperierendes Handelsgeschäft
  • Betriebsertrag steigt um 1.9% auf 138.3 Millionen
  • Jahresgewinn erhöht sich um 10.3% auf 55.3 Millionen
  • Kanton erhält Rekordausschüttung von 44.3 Millionen
  • Alain Schmid löst Martin Vogel per Mitte Juli 2023 als Vorsitzenden der Geschäftsleitung ab
     

Wachstum im Kerngeschäft

Die Schaffhauser Kantonalbank erzielt 2022 ein sehr positives Ergebnis. Das operative Zinsengeschäft entwickelt sich dank eines markanten Wachstums gut. Der Bruttozinserfolg steigt um 2.6% auf 77.5 Mio. Der Nettozinserfolg erhöht sich um 5.0 Mio. auf 86.6 Mio. Die Hypothekarausleihungen legen um 10.1% zu, und die Kundenausleihungen überschreiten insgesamt erstmals die 7-Milliarden-Marke. Der Bank fliessen 118.6 Mio. an neuen Kundengeldern zu – bei den Kundengeldern wird die 6-Milliarden-Grenze erreicht.

 

Ausbau der Vermögensverwaltung in unsicherem Anlageumfeld

Für Anlegerinnen und Anleger war 2022 kein gutes Jahr. Nahezu alle Anlageklassen haben marktbedingt, zum Teil deutlich, an Boden verloren. Das beeinflusst die Bewertung der verwalteten Vermögen. Der Kommissionserfolg sinkt um 2.8% auf 40.0 Mio. Erfreulich ist das anhaltende Kundenvertrauen. Dies dokumentiert sich mit weiteren Netto-Depotzuflüssen und einem Anstieg der Anzahl Vermögensverwaltungsmandate um 4.5%.
 

Gesteigerter Betriebsertrag dank mehreren Ertragspfeilern

Mehrere Ertragspfeiler sichern den Erfolg auch in einem herausfordernden Umfeld. Hauptsächlich tragen das Kreditgeschäft (+5.0 Mio.) und das Handelsgeschäft (+1.5 Mio.) zu einer Erhöhung des Betriebsertrags bei. Dieser steigt trotz eines leichten Rückgangs im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und wegen tieferen Börsenbewertungen ausbleibenden übrigen ordentlichen Erträgen. Insgesamt dokumentiert die Diversifikation mit drei Ertragspfeilern die hohe Resilienz der Bank.
 

Anhaltende Investitionen in Fachkräfte, IT und Digitalisierung erhöhen den Geschäftsaufwand

Prozessoptimierungen, Innovationen und Digitalisierungsentwicklungen werden gezielt forciert. Dafür werden zusätzliche Spezialistinnen und Spezialisten eingestellt. Der Personalaufwand steigt um 3.0 Mio. Das Kosten/ Ertrags-Verhältnis verbleibt dank Ertragssteigerung auf tiefen 43.8%. Der Sachaufwand steigt, insbesondere getrieben durch höhere Ausgaben für Informatikdienstleistungen, um 5.8% auf 14.2 Mio. Insgesamt erhöht sich der Geschäftsaufwand um 6.7% auf 60.6 Mio. Die Investitionstätigkeit in Digitalisierung, Produktentwicklungen und Prozessverbesserungen wird in den nächsten Jahren hoch bleiben. Für den weiteren Ausbau und die Entwicklung von digitalen Angeboten bestehen aktuell Reserven in der Höhe von 12.3 Mio.
 

«Rekorddividende» für den Eigner, gestärktes Eigenkapital

Der Geschäftserfolg liegt trotz höheren Erträgen knapp 1.8% unter Vorjahr. Haupteinflussfaktor sind die durch die starke Investitionstätigkeit ausgelösten Kosten. Nach einer Zuweisung von 20.0 Mio. in die Reserven für allgemeine Bankrisiken verbleibt ein Jahresgewinn von 55.3 Mio. Der Eigner erhält eine Rekordausschüttung von 44.3 Mio. (+10.4%). Gleichzeitig werden die Eigenmittel der Bank weiter gestärkt.
 

Allgemeine Unsicherheiten und hohe Investitionen lassen tiefere Gewinne erwarten

Geopolitische Spannungen werden weiterhin für Unsicherheiten in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten sorgen. Die steigenden Zinsen erfordern unsere Aufmerksamkeit im Immobiliengeschäft. Wie bereits in den letzten Jahren wird der Druck auf die Margen wettbewerbsbedingt hoch bleiben, und die sich schnell verändernden Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden machen Anpassungen bei den Dienstleistungen notwendig. Dafür sind substanzielle Investitionen in neue Produkte, Digitalisierung und Prozessautomatisierung sowie ein gezielter Personalausbau notwendig. Die höheren Kosten und das kompetitive, von Unsicherheiten geprägte Umfeld lassen tiefere Gewinne erwarten.
 

Neuer Vorsitzender der Geschäftsleitung übernimmt ab Juli 2023

Der Bankrat der Schaffhauser Kantonalbank hat Alain Schmid zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt. Er übernimmt die operative Leitung ab Mitte Juli 2023. Um einen reibungslosen Übergang in der Führung sicherzustellen, stösst er bereits im Mai 2023 zur Bank. Alain Schmid folgt auf Martin Vogel, der nach fast 15 Jahren als CEO in Pension geht. «Der Bankrat dankt Martin Vogel für seine besonderen Verdienste. Er hat die Schaffhauser Kantonalbank höchst erfolgreich durch anspruchsvolle Zeiten geführt und mit viel Herzblut und visionärem Weitblick zentrale Entwicklungen vorangetrieben. Seinem Nachfolger übergibt er ein kerngesundes und kapitalstarkes Finanzinstitut», so Bankpräsident Dr. Florian Hotz.

Alain Schmid (1977) verfügt über 30 Jahre Erfahrung im Finanzsektor und bringt ein breites Spektrum an Führungserfahrung mit. Er hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt: Seine Karriere startete er mit einer Lehre bei der Zürcher Kantonalbank. Bei der Credit Suisse nahm er in den vergangenen Jahren verschiedene zentrale Funktionen wahr, zuletzt war er als Leiter Business Banking für Gewerbekunden und das Zahlungsverkehrsgeschäft der Credit Suisse (Schweiz) AG mit mehr als 130 Mitarbeitenden verantwortlich. Beim Technologie- und Softwareunternehmen Fides Treasury Services AG amtete er von 2012 bis 2016 als CEO. Alain Schmid verfügt über einen Executive MBA der Universität Zürich und hat verschiedene Verwaltungsratsmandate im Finanzsektor inne, u.a. bei der SIX Interbank Clearing AG. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er aktuell in Stäfa (ZH). Sein Zuzug nach Schaffhausen ist geplant. Alain Schmid zu seiner neuen Position: «Es ist mir eine Ehre, die führende Bank im Wirtschaftsraum Schaffhausen leiten zu dürfen, und ich danke dem Bankrat für das mir geschenkte Vertrauen. Die Bank ist in ausgezeichneter Verfassung und bestens positioniert, um auch in Zukunft eine starke Partnerin für die Schaffhauser Bevölkerung und das regionale Unternehmertum zu sein. Als moderne Universalbank gilt es, die vielfältigen Kundenbedürfnisse optimal zu adressieren. Zudem werden neue digitale Technologien das Finanzgeschäft noch anspruchsvoller, aber auch spannender machen. Ich freue mich sehr darauf, die Schaffhauser Kantonalbank gemeinsam mit den Mitarbeitenden weiterzuentwickeln.»

Bankpräsident, Dr. Florian Hotz, zur Wahl des neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung: «Wir freuen uns, dass wir mit Alain Schmid eine erfahrene Führungspersönlichkeit mit grossem Leistungsausweis in der Finanzwelt gewinnen konnten. Er bringt fachlich und menschlich alle Voraussetzungen mit, um unsere Bank weiter erfolgreich in die Zukunft zu führen». Im Rahmen eines systematischen Nachfolgeprozesses hat der Bankrat in den letzten Monaten verschiedene interne und externe Kandidatinnen und Kandidaten evaluiert. Mit Alain Schmid wurde nun der ideale Nachfolger gefunden.

Einen umfassenden Einblick in die finanziellen Kennzahlen und Aktivitäten des Geschäftsjahres 2022 gibt der aktuelle Geschäftsbericht der Schaffhauser Kantonalbank. Er ist auf www.shkb.ch/geschäftsbericht publiziert.