• Erfreuliche Entwicklung aller Ertragspfeiler führt zu einem Betriebsertrag von 138.7 Mio. (-1.2%)
  • Solides Wachstum lassen Kundenausleihungen auf 6.8 Mrd. (+2.3%) und Kundengelder auf 5.7 Mrd. (+5.8%) steigen
  • Starkes Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 36.4 Mio. (+5.3%)
  • Jahresgewinn 46 Mio. (-9.8%)
  • Kanton erhält die bisher höchste Ausschüttung in Höhe von 36.9 Mio.

 

Die Schaffhauser Kantonalbank erzielt 2020 ein gutes Ergebnis. Mit 46 Mio. wird der dritthöchste Gewinn in der Geschichte der Bank erwirtschaftet. Die erfreuliche Entwicklung aller Ertragspfeiler führt zu einem ausgezeichneten Betriebsertrag in Höhe von 138.7 Mio., der nur leicht unter dem Rekordjahr 2019 liegt (-1.2%). Im Kreditgeschäft konnte trotz des hartumkämpften Marktumfeldes ein solides Wachstum verzeichnet werden; die Kundenausleihungen stiegen um 2.3% auf 6.8 Mrd. Getrieben wurde die Zunahme von den Hypothekarforderungen (+3.0%). Die Kundengelder legten um 5.8% zu. Sie belaufen sich auf 5.7 Mrd. Die Bilanzsumme wächst insgesamt um 457 Mio. (+5.5%) und kommt Ende Jahr bei 8.8 Mrd. zu stehen.

Starkes Zinsergebnis, hervorragendes Kommissionsgeschäft

Trotz des anhaltenden Negativzinsumfelds und des Pandemie-bedingten Konjunkturdämpfers ist es der Bank gelungen, einen mit 77.7 Mio. leicht höheren Brutto-Zinserfolg zu erzielen. Dies vor allem dank aktivem Refinanzierungsmanagement und weiterem Wachstum. Für das Hauptgeschäftsfeld ist das ein gutes Ergebnis in einem aussergewöhnlich anspruchsvollen Jahr. Der Netto-Zinserfolg von 87.6 Mio. (Vorjahr: 87.9 Mio.) liegt nahe am rekordhohen Vorjahresniveau. Das starke Wachstum in der Vermögensverwaltung und in der Anlageberatung, hohe Wertschriftenumsätze und ein positives Börsenumfeld führen zu einem 5.3% höheren Kommissionserfolg von 36.4 Mio. Auch im Krisenjahr 2020 vertrauten mehr Kundinnen und Kunden ihre Vermögen der Schaffhauser Kantonalbank zur aktiven Verwaltung an: Die Anzahl der Mandate stieg um eindrückliche 7%; die Volumina der verwalteten Vermögen legten ebenfalls um über 7% zu.

 

Kosten unter Kontrolle, Reserven für Zukunftsinvestitionen

Der Geschäftsaufwand erhöht sich um 1.1%. Dies aufgrund leicht höherer Personalkosten gegenüber dem Vorjahr. Der Sachaufwand bleibt nahezu unverändert. Mit einem Kosten-Ertrags-Verhältnis von 40.6% liegt die Schaffhauser Kantonalbank im Branchenvergleich weiterhin in der Spitzengruppe. Höhere Investitionen in die IT-Infrastruktur und -Sicherheit führen zu steigenden Abschreibungen auf Sachanlagen. Die Investitionstätigkeit in Digitalisierung, Produktentwicklungen und Prozessverbesserungen wird in den nächsten Jahren hoch bleiben. Für den weiteren Ausbau und die Entwicklung von digitalen Angeboten werden deshalb zusätzliche Reserven von 5 Mio. gebildet.

 

Rekordhohe Ausschüttung, gestärktes Eigenkapital

Das ausgezeichnete Ergebnis und die bewusste Erhöhung der Ausschüttungsquote ermöglichen in dieser Krise eine rekordhohe Ausschüttung an den Kanton. Er erhält 36.9 Mio., 1.0 Mio. mehr als im Vorjahr. So kann die Bank gerade in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen im Kanton leisten und trotzdem ihr Eigenkapital stärken. Dieses beträgt erstmals über 1 Mrd. Schweizer Franken. Die starke Eigenmittelbasis bietet Kundinnen und Kunden, Eigner und Mitarbeitenden hohe Sicherheit und schafft Handlungsspielräume für die Zukunft. Mit einer Eigenkapitalquote von 26.2% (Tier 1 Ratio) gehört die Schaffhauser Kantonalbank zu den kapitalstärksten Banken der Schweiz.

 

2020 – ein Jahr im Zeichen der Pandemie

2020 war auch für die Schaffhauser Kantonalbank ein besonderes Jahr. Die Verbreitung des Corona-Virus hatte zahlreiche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Aktivitäten der Bank. So drehte sich im Frühjahr alles um die rasche Bereitstellung von Covid-19-Krediten für Firmenkunden. Bis Ende 2020 haben mehr als 430 KMU aus der Region solche Kredite zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen von der Schaffhauser Kantonalbank zugesprochen bekommen – im Gesamtumfang von rund 50 Mio. Die bereits früh getätigten Investitionen in Infrastruktur und Technologien für das Arbeiten im Homeoffice wurden 2020 einem harten Praxistest unterzogen. Heute kann 90% des Bankgeschäfts im Notfall auch dezentral sichergestellt werden. Im Sommer fand die Gutschein-Aktion der Schaffhauser Kantonalbank zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft statt. Sechs Wochen lang verloste die Bank Gutscheine ihrer Firmenkunden an die Bevölkerung. Insgesamt flossen so direkt CHF 180'000 an regionale Geschäfte, Restaurants und Dienstleistungsbetriebe.

 

Allgemeine Unsicherheiten lassen tiefere Gewinne erwarten

Die Herausforderungen im Bankgeschäft sind vielfältig. Das anhaltende Negativzinsumfeld wird den Druck auf die Margen weiter verstärken. Auch das Wachstum im Kreditgeschäft wird weiter abflachen. Dies aufgrund steigender Ausfallrisiken in Zusammenhang mit der Pandemie und des kompetitiven Umfelds im Immobilienmarkt. Dominierende Themen werden die Digitalisierung, Automatisierung und Sicherheit der Bank sein. In diesen Bereichen stehen in den kommenden Jahren umfassende Investitionen an. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unsicherheiten werden mit Blick auf die weitere Entwicklung der Pandemie hoch bleiben. Es ist davon auszugehen, dass sie sich mit einer kleinen Verzögerung auch auf die Finanzmärkte auswirken werden. Angesichts dieser Aussichten erwartet die Schaffhauser Kantonalbank für 2021 wieder tiefere Gewinne.

Einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten und finanziellen Kennzahlen des Geschäftsjahres 2020 gibt der aktuelle Geschäftsbericht der Schaffhauser Kantonalbank.